Freitag, 12. Dezember 2014

Fin del primer semestre

Unglaublich, heute hatte ich wirklich meinen letzten Schultag des ersten Semesters und auf mich warten jetzt 3 1/2 Wochen Weihnachtsferien. Pläne habe ich dafür schon jede Menge. Dieses Wochenende gehen wir nochmal in die USA zum Einkaufen, danach besuche ich für ein paar Tage eine Freundin in Monterrey und die Woche drauf gehen wir wahrscheinlich in die Sierra Madre, also die Berge. Ansonsten bin ich noch auf ein paar Weihnachtsfesten eingeladen, dann kommt Weihnachten selbst, Silvester und schon ist die Hälfte meines Austauschs vorbei. Die Zeit verfliegt einfach viel viel viel zu schnell und um Langeweile muss ich mir, echt keine Sorgen machen :)
Trotzdem bin ich, glaube ich, das erste Mal in meinem Leben zumindest ein bisschen traurig, dass die Ferien jetzt angefangen haben. Denn ich habe meine Klasse schon unheimlich ins Herz geschlossen, mit ihnen wird es einfach nie langweilig und sie sind wirklich für jeden Scheiß zu haben. Aber nach den Ferien wird die ganze Stufe wieder neu zusammen gewürfelt (fragt mich bitte nicht nach dem Sinn dahinter, ehrlich gesagt keine Ahnung) und ich werde mit anderen Leuten in einer Klasse sein.


Muchas gracias al mejor salón de todos! <3

Aber jetzt erst mal von ganz von vorne, was so in den letzten beiden Wochen passiert ist, da war nämlich auch Einiges los:


Von Donnerstag bis Samstag fand SUNS (Saltillo United Nation Simulation) an unserer Schule statt. Dazu kamen Schüler von mehreren Schulen aus ganz Coahuila, also dem Staat, in dem ich wohne, zu uns und haben über unterschiedliche Themen der UN diskutiert.
Jeder Schüler wurde einem Committee und einem Land zugeteilt. Ich gehörte zur UNHCR (die sich um Flüchtlingshilfe kümmern) und war Gott sei Dank Vertreterin für Deutschland :) 
Jedes Committee hatte 2 Topics über die in den nächsten Tagen diskutiert wurde. Das ganze war total formal, wir durften nur in Englisch reden und mussten uns an bestimmte Regeln halten. Z.B. mussten wir anstatt I/ you immer My delegation/ your country etc. benutzen und jedes Mal beim Reden aufstehen.}
Ich hatte am Anfang echt ziemliche Zweifel wie ich das nur überstehen soll, weil ich echt gar nichts verstanden habe, aber mit der Zeit ist man immer besser rein gekommen und am Schluss hat es schon richtig gut geklappt und sogar Spaß gemacht.
Das Ganze lief so ab, dass jedes "Land" zuerst sein Position Paper vorgelesen hat, das man bereits zuhause vorbereitet hat und in dem Zahlen und Fakten sowie Lösungsvorschläge geschildert wurden. Danach begann dann die endlose Diskussion bis sich alle auf eine Lösung geeinigt haben, die anschließend der Jury vorgestellt wurde. 
Wenn wir dann gerade mal zwischen den vielen Sessions Pause hatten, gab es immer irgendwas zu Essen und das war mal wieder sooooo lecker! Burritos, Pan Dulce, Papas (Chips), Tacos und und und (Haha, ich habe mittlerweile so das Gefühl die wollen mich hier mästen, aber was solls :D)  

Letztendlich gingen die 3 Tage echt schnell vorbei und es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung und ich habe viel gelernt, trotzdem bin ich aber froh, dass es sowas nicht an meiner deutschen Schule gibt und ich weiß einmal mehr, dass ich später kein Politiker sein werde!

Ich habe dieses Mal leider nicht viele Fotos gemacht, weil ich eigentlich darauf gehofft habe, dass auf der Schulhomepage ein paar schöne veröffentlicht werden. Allerdings sind wir hier in Mexiko und wer weiß bis wann die hochgeladen werden....(es kann sich nur noch um Wochen handeln)



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Während einer der debating- sessions

In einer Pause gab es auch ein Country Fair, bei dem Schüler die ganzen Länder, die in der UN vertreten sind, an verschiedenen Ständen vorgestellt haben... Deutschland durften natürlich auch nicht fehlen (ich geb dazu jetzt einfach mal kein Kommentar ab und ihr dürft euch eure eigene Meinung dazu bilden) :D

Die letzten zwei Wochen haben wir auch noch Examenes semestrales, also die Arbeiten über das ganze Semester, geschrieben. Das war ziemlich cool, weil wir gar keinen Unterricht mehr hatten, sondern nur für die Arbeiten in die Schule kommen mussten. Letzten Montag bin ich dann z.B. um 7:00 Uhr in die Schule gekommen um Mathe zu präsentieren und um 8:15 Uhr war ich dann schon wieder zuhause und konnte mir einen gemütlichen Tag machen. 
Irgendwie hat mich das alles auch ein bisschen ans Abi erinnert. Für die Arbeiten saß die ganze Klassenstufe in einem riesigen Raum und wir durften keinen Mucks von uns geben. Der einzige große Unterschied: Die Examen waren einfach viiel viiel zu leicht um sie auch nur annähernd mit dem Abi zu vergleichen. 90% waren nur irgendwelche Ankreuz Aufgabe, Texte mit Wortlücken (mit den richtigen Wörtern schon an der Seite angegeben) oder matching  Aufgaben. Ich habe in keinem einzigen Fach gelernt und bin trotzdem fast überall eine der Besten, denn trotzdem haben es unglaublicherweise extrem viele geschafft durchzufallen, d.h. einen Durchschnitt schlechter als 70% zu haben. Die müssen dann naechste Woche alle nochmal zu den "Extras" in die Schule kommen und ein weiteres Mal alle Examen schreiben. Danach folgen die "Extraextras" und wer dann immernoch durchfällt, wird von der Schule geschmissen, sofern ich das richtig verstanden habe.

Zum Schluss noch 2 Dinge die ich dieses Halbjahr über mexikanische Schulen gelernt habe:


1. Um so kreativer, desto groesser die Chance zu ueberleben! 
Ständig müssen wir irgendwelche Plakate gestalten oder selbstgemachte Dinge mitbringen. Fuer IT mussten wir einmal sogar einen Spickzettel fuer die Arbeit schreiben (wurde natürlich vorher eingesammelt) und die kreativste Idee hat in der Arbeit eine bessere Note bekommen... 
Das war der Hintergrund für ein Puppentheater, bei dem wir eine selbst geschriebene Weihnachtsgeschichte den Kindergarten Kindern vorspielen mussten
Chemie.... die Atommodelle
2. Es gibt immer einen Grund zu feiern und warum der Unterricht unbedingt ausfallen muss!
Día de la Revolucion Mexicana
Día de los muertos (ein Kostümwettbewerb fuer das schönste Catrina Paar)

Damit wuensche ich euch allen eine schöne Adventszeit aus dem immernoch viel zu warmen Mexiko! 

Ganz liebe Grüße Annika <3

3 Kommentare:

  1. Hahahaha umso kreativer desto größer die Chance zu überleben! Das ist so wahr und ich würde so sterben xD

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  2. Hier genau so! Aber auch nur bei Plakaten/Referaten. Denn deine eigene Meinung oder Kreativität IM Unterricht ist hier zumindest leider nicht erwünscht :/

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  3. Hahaha ist halt echt so :)
    @Helene ich bin auch jedes Mal fast am sterben, hab aber Gott sei Dank meine Gastschwester die in sowas richtig gut ist und mir immer helfen kann.
    Und @Julia da hast du auch wieder recht, der Unterricht selber ist ziiiiiemlich eintönig :$

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